Viele Menschen möchten auch im Urlaub mobil und unabhängig unterwegs sein – ein billiger Mietwagen vor Ort ist dafür oft die geeignete Lösung. Da Frühbucher meist einen günstigen Preis bekommen, lohnt sich ein frühzeitiger Vergleich von lokalen Mietwagen-Anbietern. Dabei greifen viele Urlauber auf so genannte Meta-Suchmaschinen wie billiger-mietwagen.de, mietwagen-check.de oder das bekannte Vergleichsportal Check24 zurück. Doch die Angebote sind oft eine Mogelpackung, auf der man unbedingt das Kleingedruckte lesen sollte.
billiger-mietwagen.de und Konsorten
Auf der Suche nach einem preiswerten Mietwagen, mit dem ich eine Woche durch Kroatien fahren wollte, stieß ich auf die Seite billiger-mietwagen.de. Über die Vergleichsseite, hinter der sich die Auto Europe Deutschland GmbH verbirgt, war auch schnell ein billiger Mietwagen bei der FLEET Rent-a-Car Autovermietung gefunden. Nur 80,29 Euro für acht volle Tage mit einem Citroen C4, Abholung und Rückgabe am Flughafen in Split – ohne Selbstbeteiligung im Schadensfall und ohne Kilometerbegrenzung. Ein unglaubliches Schnäppchen, möchte man meinen.
Günstig? Nicht ohne einen Haken
Dass ein solches Schnäppchen nicht ohne einen Haken daherkommt und der Teufel wie immer im Detail liegt, merkt man allerdings oft zu spät. Im konkreten Fall ist es um 9 Uhr morgens, als ich übernächtigt aus dem Flieger aus Berlin steige, um den Mietwagen abzuholen und möglichst schnell zu meinem Apartment zu fahren. Um die Abwicklung möglichst zügig über die Bühne zu kriegen, habe ich die Hinweise zur Vermietung sowie die AGBs des Anbieters bereits im Voraus eingehend studiert und alle nötigen Dokumente zusammengestellt.
Nach eingehender Prüfung meiner Dokumente eröffnet mir der Mitarbeiter der Autovermietung, dass nun 1500 Euro auf meiner Kreditkarte geblockt werden müssen. Moment – 1500 Euro? In den AGBs der Agentur Auto Europe war ausdrücklich von einer Kaution in Höhe des Mietpreises (also 80,29 Euro) plus einer Tankfüllung (etwa 50 Euro) plus der Selbstbeteiligung (in meinem Fall also 0 Euro) die Rede.
Billiger Mietwagen – genau die AGBs lesen
Irgendwo in den Untiefen der AGBs von Auto Europe stand aber offenbar geschrieben, dass die Kautionssumme des tatsächlichen Vermieters (also in meinem Fall FLEET Rent-a-Car) 1500 Euro beträgt. Da ich natürlich keine 1500 Euro auf der Kreditkarte übrig hatte, die ich auch in den kommenden Urlaubstagen nicht mehr benötigen würde, musste ich mit dem Sachbearbeiter der FLEET-Autovermietung ein individuelles Angebot aushandeln.
Das Resultat: Anstelle der 80 Euro sollte ich nun sage und schreibe 270 Euro für die acht Tage Mietdauer zahlen. Und als Kaution wurden nun anstelle der 1500 Euro nur noch 300 Euro einbehalten. Somit hätte ich mir die ganze Sucherei vorher auch sparen können und einfach irgendein Auto beim erstbesten Vermieter anmieten können.
Was soll man also machen?
Nach null Stunden Schlaf, einer Stunde Diskussion, dem nervigsten „Free-WiFi“ der Welt sowie einem vier Jahre alten Xperia S, das sich mit jeder Leiterbahn dagegen sträubte, sich ins kroatische Netz einzuklinken, gab ich irgendwann einfach zermürbt auf. Ich unterschrieb irgendwas, packte die Kreditkarte aus, packte sie wieder ein, zeigte meinen Führerschein und ließ mich zum Auto bringen. Selten hatte ich so sehr einen Kaffee und eine Kippe nötig wie in diesem Augenblick.
Disclaimer zum Schluss: Es liegt mir fern, mit diesem Artikel die Betreiber der oben genannten Suchmaschinen zu diskreditieren. Vielmehr möchte ich potentielle Kunden auf die vertraglichen Gegebenheiten und Besonderheiten hinweisen, die in meinem persönlichen Fall zu erheblichen Problemen und zu Verärgerung bei der Anmietung führte.
Also: lasst euch nicht den Urlaub vermiesen 🙂